Schlagwörter
Blättergeschichte, Geschichte für Senioren, Herbstwettergeschichte, Herbstwindgeschichte, Kindergeschichte, Waldgeschichte, Wettergeschichte, Windgeschichte
Fleißig war der Herbstwind in den ersten Herbstwochen gewesen. Er hatte sich auch große Mühe gegeben, denn er wollte seinen Job richtig machen. Und sorgfältig.
Ja, und sorgfältig hatte er jeden Baum und jeden Strauch umweht und dabei gut darauf geachtet, auch wirklich alle Baumfrüchte von ihren Zweigen zu schubsen. Auf den Boden fallen sollten sie und sich in die Erde eingraben. Wurzeln bilden sollten sie dort und zu neuen Bäumen heranwachsen.
„Ja ja“, sagte der Herbstwind, als er einen letzten Rundgang durch die Wälder machte. „Mein Job ist sehr wichtig. Ich, ich alleine bin für die jungen Bäume zuständig. Ha!'“
Er plusterte sich ein wenig auf und erzählte jedem, den er traf, voller Stolz, wie wichtig er mit seiner Arbeit für die Wälder und Parks und Gärten war.
„Eigentlich“, fügte er prahlerisch hinzu, „gäbe es ohne mich und meine Herbstarbeit keine Bäume mehr, keinen Wald und somit auch keine Früchte.“
„Angeber!“, heulten die Früchte, die ein bisschen traurig auf dem Boden lagen und sich nach ihrem glücklichen ‚Sommerleben’ sehnten.
„Lügner!“, protestierten die Bäume und Sträucher. „Ohne uns gäbe es die Früchte nicht jedes Jahr aufs Neue. Pah!“
„Aufschneider!“ Die Sonne grinste. „Man kann ihn einfach nicht ernst nehmen, diesen verrückten Herbstwind!“
„Dummkopf!“, grollten die Wolken. Sie mochten den Herbstwind, der sie voller Übermut immer und immer wieder über den Himmel jagte, nicht leiden. „Du redest Unsinn. Ohne unseren Regen gäbe es keine Bäume, ach was, überhaupt keine Pflanzen und kein Leben gäbe es auf der Erde ohne uns. Die Sonne und wir, wir sind für die Pflanzen und Tiere zuständig. Hörst du, Wind? Und überhaupt …“
Die Wolken waren sehr erregt. Sie schimpften und schimpften, doch den Herbstwind ließ das Protestgeschrei ringsum kalt. Er schüttelte es mit ein paar Windbrisen von sich und lachte. Dann jagte er mit einer besonders schaurigen Böe noch einmal über die Baumwipfel, schüttelte erste Blätter von ihren Zweigen, winkte und rief:
„Ich muss weiter ziehen! Eure Baumkollegen in anderen Teilen des Landes warten schon voller Sehnsucht auf mich und meine Dienste. Aber ich komme wieder. Schließlich muss ich mich bald um die Blätter kümmern und die Bäume aufräumen. Bis ba-a-ald!“
Bis bald?
Die Blätter an den Bäumen seufzten, und sie fühlten sich auf einmal alt. Und alt sahen sie auch von Tag zu Tag nun mehr aus. Braun, runzelig, ausgedörrt … und fast freuten sie sich auf die Rückkehr des Windes. Es fiel ihnen nämlich schwer, sich noch lange an ihren Zweigen festzuhalten.
© Elke Bräunling
Noch trotzen sie dem Herbstwind, die Blätter
Aus dem Buch: Omas Herbstgeschichten
Taschenbuch:Omas Herbstgeschichten: Geschichten und Märchen zum Herbst für Kinder *
Ebook mobi:Omas Herbstgeschichten: Geschichten und Märchen zum Herbst*
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Herbstwindtage, Bildquelle © hansiline/pixabay
winnieswelt sagte:
Gibt es deine Kurzgeschichten auch mal als Buch??? ♥
Märchenfrau sagte:
Die meisten Geschichten stammen aus Büchern. Leider „leben“ Bücher nicht allzu lange, heißt, sie sind irgendwann vergriffen und werden vergessen. Daher haben wir die Blogs eröffnet, einfach, damit die Geschichten nicht vergessen werden.
Klar, es gibt auch immer ein paar neue Geschichten, die sicher auch in Büchern oder Zeitungen/Zeitschriften oder im Radio oder als ebook und Hörbuch „landen“ werden, denn sonst wäre das hier ziemlich langweilig. Für uns zumindest ;)
Einige Bücher gibt es natürlich auch noch und Downloads (eBooks und Hörbücher)
Unser Traum: Ein netter Verlag, der das alles hier unter seine Fittiche nimmt und veröffentlicht und verwaltet. Ja, das wäre schön … :)
winnieswelt sagte:
WIR??? Wo kann man denn noch solch tolle Geschichten lesen???
mausi61 sagte:
Hallo Winni schau mal da rein,und scrolle mal etwas runter da findest du kurz Geschichten über Elfen.Ruthi :)
http://josch444.wordpress.com/
winnieswelt sagte:
DANKE!!! ♥♥
Märchenfrau sagte:
Wir? Na ja, hier im Blog schreiben wir zu dritt, Andrea alias Waldameise, Regina alias Frau Klatschmohnrot und ich. Na ja, momentan sind’s mehr Texte von mir, doch das wird sich mit der Zeit sicher noch ändern …
Wo man noch tolle Geschichten lesen kann? Danke für das Kompliment. Es ist wie ein liebes Seelenstreicheln :)
Ich kann dir nur sagen, wo du noch weitere Geschichten von uns lesen kannst: Die Links findest du oben rechts unter dem Titel „Das Leben ist voller Geschichten“.
Lieber Gruß
Elke
Pingback: Jahreszeitenver-rückt « Märchenwald
mausi61 sagte:
EINE FREUNDIN VON MIR HAT JETZT IHR ERSTES BUCH VERÖFFENTLICHT SIE HAT IHRE GESCHICHTE HIER AUCH IN WP REINGESTELLT.UND JOSCH DER ELFEN GESCHICHTEN SCHREIBT AUCH GANZ TOLLE,DER SAGT ER HAT SICH ERKUNDIGT UND SAGT ES IST SEHR TEUER EIN BUCH ZU VERÖFFENTLICHEN.BIS DANN RUTHI :)
Märchenfrau sagte:
Liebe Ruthi,
so teuer ist es eigentlich gar nicht, ein Buch zu veröffentlichen. Schau mal bei bod.de zum Beispiel. Aber was teuer ist, ist die Werbung, die man dann für sein Buch machen muss. Eine Sache, die sonst vom Verlag aus geschieht. Es lohnt sich also nur, ein Buch selbst herauszugeben, wenn du weißt, wie und wo du es dann verkaufen kannst.
Was gar nichts kostet und was daher auch Sinn macht: ein ebook bei kindle/amazon zu veröffentlichen. Das ist eine tolle Sache!
Im übrigen bin ich der Meinung, man sollte NIEMALS einem Verlag Geld dafür geben, dass er ein Buch druckt. Im Gegenteil: Man muss als Autor Honorar bekommen vom Verlag.
Liebe Grüße
Elke
giselzitrone sagte:
Schöne Geschichten habe versucht auch mal meine Gedichte in einen Buch zu Veröffentlichen ist wirklich sehr teuer daher habe ich es nicht gemacht.Wünsche dir noch eine gute Nacht Gruss Gislinde.
Märchenfrau sagte:
Liebe Gislinde,
deine Kommentare verschwinden immer im Spamordner. Durch Zufall habe ich eben erst den Kommentar von gestern entdeckt. Sorry. Aber verstehen tu ich das nicht.
Bücher selbst veröffentlichen, meine Meinung dazu findest du im Kommentar eins weiter oben.
Liebe Grüße
Elke